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Karate

Trainingszeiten

Kinder (ab 6 Jahren) : Von Bis
Dienstag 18:00 19:00
Jugend und Erwachsene: Von Bis
Dienstag 19:00 20:00
Donnerstag 18:30 20:00

Interessenten sind gerne willkommen und können jederzeit mit dem Training beginnen.

Trainingsort

Sporthalle des Gymnasium Beilngries
Sandstr. 29, 92339 Beilngries

Im Sommer auch im Freien im Altmühlstadion dem Sportgelände des 1. FC Beilngries

Kontakt
Jörg Bobens
Telefon: 08461 606699
E-Mail: info@bobens-sv.de

Jörg Bobens

Trainer

1. DAN Kenko Kempo Karate, 4. DAN – SOK, lizensierter Trainer Selbstverteidigung und Gewaltprävention des BKB

Telefon: 08461 606699

Daniel Bach

Co-Trainer

1. DAN

Korbinian Scharpf

Co-Trainer
  1. KYU

Abteilungsvorstand

Jörg Bobens

Abteilungsleiter

Oliver Krämer

Schriftführer

Daniel Bach

Kassier

Korbinian Scharpf

Jugendleiter

Partnervereine

Karate

Karate [kaɺate]  Karate?/i (japanisch 空手, dt. „leere Hand“) ist eine Kampfkunst, deren Geschichte sich sicher bis ins Okinawa des 19. Jahrhunderts zurückverfolgen lässt, wo einheimische okinawanische Traditionen (okinawa Ti, 手) mit chinesischen Einflüssen (jap. Shorin Kempō / Kenpō; chin. Shàolín Quánfǎ) zum historischen Tode (okin. Tōdi, 唐手) verschmolzen. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts fand dieses seinen Weg nach Japan und wurde nach dem Zweiten Weltkrieg von dort als Karate über die ganze Welt verbreitet.

Inhaltlich wird Karate vor allem durch Schlag-, Stoß-, Tritt- und Blocktechniken sowie Fußfegetechniken als Kern des Trainings charakterisiert. Einige wenige Hebel und Würfe werden (nach ausreichender Beherrschung der Grundtechniken) ebenfalls gelehrt, im fortgeschrittenen Training werden auch Würgegriffe und Nervenpunkttechniken geübt. Manchmal wird die Anwendung von Techniken unter Zuhilfenahme von Kobudōwaffen geübt, wobei das Waffentraining kein integraler Bestandteil des Karate ist.

Recht hoher Wert wird meistens auf die körperliche Kondition gelegt, die heutzutage insbesondere Beweglichkeit, Schnellkraft und anaerobe Belastbarkeit zum Ziel hat. Die Abhärtungder Gliedmaßen u. a. mit dem Ziel des Bruchtests (jap. Tameshiwari, 試し割り), also des Zerschlagens von Brettern oder Ziegeln, ist heute weniger populär, wird aber von einzelnen Stilen (Beispielsweise: Okinawan Goju Ryu) immer noch betrieben.

Das moderne Karate-Training ist häufig eher sportlich orientiert. Das heißt, dass dem Wettkampf eine große Bedeutung zukommt. Diese Orientierung wird häufig kritisiert, da man glaubt, dass dadurch die Vermittlung effektiver Selbstverteidigungstechniken, die durchaus zum Karate gehören, eingeschränkt wird und das Karate verwässert.

Shotokan

Der Shōtōkan-Stil ist die am weitesten verbreitete Stilrichtung im Karate-dō. Man unterscheidet hierbei zwischen dem sportlichen Zweig und der Kampfkunst. Charakteristisch für diese Stilrichtung ist ein tiefer Stand, der dynamische und kraftvolle Bewegungen ermöglicht. Der tiefe Stand wird in erster Linie im Training der Grundschule Kihon und der Kata sowie in den Basisformen des Kumite (Kihon-Kumite) praktiziert. Hintergrund dessen ist, dass so die Muskulatur und die Bänder stets gedehnt werden, um im Kampf eine hohe Reichweite zu erzielen. Im Kumite-Shiai und im Jiyu-Kumite steht der Karateka locker und um einiges höher. Hauptmerkmal des sportlichen Shōtōkan-Stils ist der Kampf in einer möglichst weiten Distanz zum Gegner (Sport-Kumite), wobei auch im Shōtōkan die Rolle des Nahkampfes in keiner Weise vernachlässigt wird.

In der Kampfkunst hingegen wird möglichst die Distanz genommen, um mit dem ganzen Körper kämpfen zu können und Würfe wirksamer zu nutzen. Jede Shōtōkan-Technik kann entweder als eine Angriffstechnik oder als eine Verteidigungstechnik eingesetzt werden. Wendungen der Stände (jap. 回り, mawari; Kommando: 回って!, mawatte!) werden im Gegensatz zum z. B. Gōjū-Ryū oder Shitō-Ryū überwiegend vom hinteren Fuß initiiert. Ein paar wenige Schlag-, Stoß- und Blocktechniken im Shōtōkan unterscheiden sich von denen anderer Stilrichtungen nur unwesentlich anhand der Ausholbewegungen in der Grundform der Ausführung, wobei die Trefferflächen dieselben sind. Die Fußtritte unterscheiden sich von denen anderer Stilrichtungen nicht, wobei im Shōtōkan (sportlich) häufiger Fußtritte zum Kopf ausgeführt werden, in der Kampfkunst jedoch nicht.

Funakoshi Gichin (1868–1957), geboren in Shuri auf Okinawa und ursprünglich als Hauptschullehrer tätig, wird heute als Begründer des Shōtōkan-Karate angesehen. Sein Stil basiert auf Matsumuras Shōrin-Ryū. Shōtō war Funakoshis Künstlername und bedeutet Pinienrauschen – seine erste eigene Trainingshalle (im Frühjahr 1935 in Tōkyō eingeweiht) wurde aus diesem Grund Shōtōkan („Haus des Shōtō“) genannt. Diese Bezeichnung wurde später für seinen Karate-Stil übernommen. Funakoshis Zielsetzung war:

  • Schulung von Geist, Charakter und innerer Einstellung. „Bevor du den Gegner besiegst, musst du dich selbst besiegen.“
  • „Man kann sehr sehr lange trainieren, aber wenn man immer nur Hände und Füße bewegt und wie eine Marionette umherspringt, dann ist Karate nicht anders als Tanzen lernen. Man wird die Hauptsache verfehlen. Es wird so nicht gelingen, die Quintessenz des Karate-dō zu begreifen.“ – Funakoshi Gichin, J. Hyams (1979, 87)
  • Wichtig war ihm außerdem auch der Selbstverteidigungsaspekt des Karate. Von Funakoshi stammt die im heutigen Wettkampf-Karate kaum mehr beachtete Maxime: „Im Karate gibt es keine erste Hand.“ (D. h. ein Karateka soll niemals, auch nicht präventiv, zuerst angreifen.)

Funakoshis dritter Sohn Yoshitaka Gigō entwickelte 1938–1945 als Hauptlehrer im Shōtōkan-Dōjō tiefere und längere Stellungen und ab 1943 Gohon-Kumite, Sanbon-Kumite und Ippon-Kumite. Insgesamt ein dynamischerer und kämpferischerer Stil. Außerdem den Mawashi-Geri, Yoko-Kekomi, Yoko-Keage, Ura-Mawashi-Geri und Fumi-Komi. Kase Taiji entwickelte zeitgleich als Schüler Yoshitakas den Ushiro-Geri und den Kaiten-Geri (jap. 回天, kaiten, „Rückkehr in den Himmel“).

Professor Nakayama Masatoshi (1913–1987), Schüler von Funakoshi Gichin, studierte 1937–1946 unter anderem in China Kampfkünste. Er gründete 1949 an der Takushoku-Universität in Tokio mit Nishiyama und Takagi die Japan Karate Association (JKA) (jap.日本空手協会, Nihon Karate Kyōkai). Nakayama entwickelte das Jiyū-Kumite, welches später die Grundlage für den Wettkampf im Shōtōkan-Karate darstellte. Die spezielle Form des Kumite ermöglichte eine realistischere Kampfsimulation und eine gute Grundlage für die strategische Analyse, die auch zur Verbesserung der Selbsteinschätzung führte. Die korrekte Ausführung der Techniken wurde durch die Schiedsrichter kontrolliert. Nach dem Krieg war Nakayama Direktor der sportwissenschaftlichen Fakultät der Takushoku-Universität. So kam es erstmals zu einer wissenschaftlichen Aufarbeitung des Karate. Standardwerke wie das reich bebilderte „Dynamic Karate“ und die mehrbändige Buchserie „Karate-Perfekt“ entstanden. Außerdem fand eine sportwissenschaftliche Zusammenarbeit mit Okazaki Teruyuki (* 1931) damals in der JKA, an der Universität von Long Island in New York statt. Wettkampfregeln wurden schließlich im Jahr 1951 an der Waseda-Universität mit Oshima entwickelt.
Mitglieder der JKA waren unter anderem Kase Taiji, Hirokazu Kanazawa, Enoeda Keinosuke, Tsuyama Katsunori[2], Shirai Hiroshi, Yahara Mikio[3], Kawasoe Masao[4], Tanaka Masahiko, Keigo Abe, Asai Tetsuhiko. Nach dem Tode Funakoshis spalteten sich dessen Anhänger in zwei Gruppen. Eine ist die Japan Karate Kyōkai, die andere die Shōtōkai von Egami Shigeru (1912–1981). Egami, ein Schüler Funakoshis und mehr Mystiker, lehnte Nakayamas Weg als zu sportlich ab und gründete 1958 das Shōtōkai-Karate. Shōtōkai-Karate veranstaltet keine Wettkämpfe. Die Katas sind mit den Shōtōkan-Katas weitgehend identisch. Nach der Abspaltung der JKA veränderte Egami sein Karatekonzept, das sich bisher an Funakoshi Yoshitakas Auffassung anlehnte, wobei er vom Aikidō, Taijiquan und Qigong beeinflusst wurde. Hier unterscheidet sich das Shōtōkai vom Karate der JKA unter Nakayama, die heute versucht zu ihren Wurzeln zurückzukehren.

Hirokazu Kanazawa (1931–2019) gründete 1974 mit den Meistern Asano Shiro, Miura Masuru, Nagai Akio, Kawasoe Masao und Koga Rikuta die Shōtōkan Karate International (SKI).

Professor Kase Taiji (1929–2004) gründete 1989 mit Meister Shirai Hiroshi die World Shōtōkan Karate Association (WKSA) in Mailand[5], die 1999 in die Shōtōkan-Ryū-Kase Ha Instructor Academy überging. Nach Nakayamas Tod konnte er sich mit der immer weiter um sich greifenden Versportlichung des Karate-dō innerhalb der JKA nicht mehr identifizieren.

Stiloffenes Karate

Der Satz „Aller Anfang ist schwer“ gilt für die Anfänge des Karate in Deutschland nur bedingt. Natürlich waren die organisatorischen Schwierigkeiten für Jürgen Seydel, dem Vater des Karate in Deutschland enorm, einen Verband auf die Beine zu stellen für eine Sportart, die in Deutschland völlig unbekannt war. Für die Mitglieder dieses Verbandes, des Deutschen Karate Bundes, war jedoch das Aussehen und der Inhalt dieser Sportart glasklar definiert durch den einzigen Deutschen der sie beherrschte, durch Jürgen Seydel. Das erste Bruch in der glatten Fassade wurde interessanterweise deutlich und ausgelöst durch das bis dahin aufregendste Ereignis im DKB, des ersten Wochenlehrgangs, mit den besten Trainern der JKA zu dieser Zeit, in Bad Godesberg bei den „2. Deutschen Meisterschaft des BKB“.

Die Japaner waren Kase, Enoeda, Kanazawa und Shirai. Mit Ausnahme von Kase waren alle Sieger bei den japanischen Meisterschaften in den vorhergegangenen Jahren, wie auch später Ochi. Bei diesem Lehrgang fand auch die erste Danprüfung des DKB in Deutschland statt. Ein paar der besten Karateka des DKB hatten jedoch die Prüfung nicht abwarten wollen und sich im Ausland prüfen lassen. Jürgen Seydel wollte diese Prüfung nicht anerkennen, mit dem Resultat, dass diese Leute sich den anderen Gruppierungen anschlossen, die sich inzwischen gebildet hatten. Besonders der Deutsche Judo Bund, der am Anfang Jürgen Seydel unterstützt hatte, dann dem Karate ambivalent gegenüberstand, wollte die wachsende Zahl der Karateleute an sich binden und bildete bald mit seiner Sektion Karate einen starken Gegenpol zum DKB. Die Mitglieder des DKB trainierten also absolut stilsicher das Shotokan der JKA und wurden auch von dieser mit Trainern versorgt, während die anderen Gruppen sich anderweitig Trainersuchen mussten. Dadurch fanden einmal andere Stile in Deutschland eine Heimat, die Shotokanleute außerhalb des DKB waren gezwungen sich vielseitig zu orientieren.

Die Konkurrenzsituation wurde verstärkt durch zwei Faktoren: Viele Trainer, und in ganz besonderem Maße die meisten japanischen Trainer, erklärten ihren Stil zu dem einzig richtigen. Wenn man die Gelegenheit hatte andere Stile zu beobachten fand man keine „Unterschiede“ in der Ausführung, sondern Fehler. Noch negativer war – und ist teilweise heute noch – der Einfluss der Sportpolitik. Unterschiedliche japanische Verbände ließen verschiedene Internationale Verbände entstehen, die jeweils Alleinvertretungsanspruch postulierten und diese Auseinandersetzungen wurden auch nach Deutschland getragen. Der Streit wurde von den verschiedenen Gruppen aufgenommen und in Deutschland fortgesetzt. Dabei gewann er noch zusätzlich dadurch an Bedeutung, dass alle Mitglieder des Deutschen Sportbundes werden wollten. Das war nämlich die Voraussetzung dafür, dass Meisterschaften anerkannt werden konnten, Gelder für Übungsleiter – mit anerkannter Ausbildung – beansprucht werden konnten. Die Vorgabe des DSB, dass nur ein Verband offiziell eine Sportart in Deutschland vertreten kann, zwang die Gruppen zu Verhandlungen, die zu einem Zusammenschluss führen sollte. Eines der frühen Ergebnisse, war die Deutsche Einzelmeisterschaft in Fürth 1972, bei der Kämpfer der Sektion Karate im DJB und Kämpfer der DKB teilnahmen.

Gemeinsame Mannschaften dieser Verbände folgten. Dennoch dauerte es noch bis 1976 bis der Deutsche Karate Verband mit den Mitgliedern des Deutschen Karate Bundes (DKB), dem Deutsch-Japanischen-Karate-Verband (DJKV) und dem Deutschen Goju-Ryu-Bund gegründet wurde. Ein großer Teil der Sektion Karate des DJB suchte die Unabhängigkeit vom DJB und gründete im gleichen Jahr die Deutsche Karate Union (DKU). 1977 treten die DKU, die Sektion Karate des Deutschen Judobundes und der Wado-Kai Deutschland dem Deutschen Karate Verband bei. Damit waren alle führenden Karateverbände in einem Verband vereint. Der DKV wurde dann im gleichen Jahr noch Mitglied im Deutschen Sportbund.

Trotzdem dauerte es noch fast 10 Jahre bis die ordentlichen Mitglieder DKB, DKU, GKD, DJKV und die SeKa im DKV fusionieren und ihre Mitgliedschaft zu Gunsten der Landesverbände aufgaben. Nach umfangreichen Strukturänderungen 1994 öffnete sich der DKV auch anderen Stilrichtungen und gewährte ihnen innerhalb einer Rahmenprüfungsordnung weitgehende Autonomie. Zu dieser Autonomie und der damit verbundenen Befugnisse wurde sinnvollerweise eine bestimmte Mitglieder- und Dojozahl gefordert. Um kleineren Gruppierungen ebenfalls die Mitgliedschaft zu ermöglichen, wurde das „Stilfreie Karate“ geschaffen, das vom Präsidium verwaltet wird. Der etwas ungeschickte und mehrdeutige Namen (frei von Stil), wurde später (auf meine Anregung hin) in „Stiloffenes Karate“ (SOK) umbenannt. Inzwischen ist SOK eine der größten „Stile“ des DKV und Heimat nicht nur für kleine Stilgruppen, sondern auch für viele Karateka, die sich und ihre Interessen innerhalb der größeren Stile nicht mehr adäquat vertreten fühlen.

Quelle: STILOFFENES KARATE VERSUCH EINER STANDORTBESTIMMUNG von ALFRED HEUBECK